Minister Rauchs absurde Zwangsarbeits-Forderung

Die Österreichische Ärztekammer verwehrt sich sehr klar gegen die Forderungen von Gesundheitsminister Johannes Rauch nach Zwangsarbeit von Jungärztinnen und Jungärzten – diese sollen seiner Ansicht nach dazu verpflichtet werden, für eine bestimmte Zeit als Kassenarzt zu arbeiten.

Wir warnen seit vielen Jahren öffentlich vor der bestehenden Ärfzteknappheit, die sich in den kommenden Jahren zu einem schmerzhaften Ärztemangel ausweiten wird, und wir haben schon vielfach geeinete Maßnahmenkataloge als Gegenmaßnahmen vorgestellt. Einmal mehr auf den Punkt gebracht: Die Rahmenbedingungen des Arztberufs müssen – als zentraler Punkt eines geeigneten Maßnahmen-Mix – schlicht und einfach attraktiver werden. Die Politik muss endlich begreifen, dass unser Gesundheitssystem in einem internationalen Wettbewerb steht, und viele Ärztinnen und Ärzte nur in Österreich arbeiten, wenn die Arbeitsbedingungen hier nicht schlechter sind als anderswo .

Hier ist die politische Kreativität und Durchsetzungskraft des Gesundheitsministers gefordert – nicht im Ausbrüten von quasi-totalitären Planwirtschafts-Phantasien.

Ich habe eigentlich gedacht, dass wir in einem freien Land leben und nicht in einem Land, in dem man offen totalitären Ideen von Zwangsarbeit nachhängt. Der Arztberuf ist ein freier Beruf und das muss auch so bleiben. Deshalb wehre ich mich entschieden dagegen, dass mit derartigen Ideen in das Leben von jungen Menschen eingegriffen werden soll und wir in Österreich planwirtschaftlichen Träumereien erliegen, die seit Jahrzehnten zurecht im Mistkübel der Geschichte liegen.

Für den von Minister Rauch heraufbeschworenen Konflikt sind wir jederzeit bereit.