Ich wünsche allen KollegInnen, MitstreiterInnen und FreundInnen alles Gute für das heute beginnende neue Jahr. Viel Glück und Gesundheit!
Jahreswechsel sind aber auch ein geeigneter Anlass, um Bilanz zu ziehen, zumal 2022 auch eine Funktionsperiode zu Ende geht. Hier einige Erfolge, die unser Team auf Bundesebene seit 2017 erreichen konnte:
Anstellung von Ärzten bei Ärzten
Wir sind stolz darauf, mit dem Durchsetzen dieser Möglichkeit einen Beitrag zur Flexibilisierung der niedergelassenen ärztlichen Tätigkeit und zu einer besseren, individuell abgestimmten Lebensqualität von Ärztinnen und Ärzten geleistet zu haben. Dieser Weg muss weitergegangen, und die Berufstätigkeit niedergelassener Ärzte muss weiter flexibilisiert werden, zum Beispiel indem auch mehrere angestellte Ärzte auf einen Kassenarzt kommen dürfen. Auch dafür werden wir uns in Zukunft einsetzen.
Ausgleichszahlungen nach dem Lockdown 2020
Von den Ausgleichszahlungen haben Österreichweit fast 1.500 Ärztinnen und Ärzte profitiert, an die ca. 16,5 Millionen Euro an Ausgleichszahlungen ausgezahlt wurden. Davon waren in Wien knapp 300 Ärztinnen und Ärzte betroffen, an die 5 Millionen an Ausgleichszahlungen geflossen sind.
Bei Wahlärzten ist die Situation etwas anders als bei Kassenärzten. Sie haben, was im ersten Lockdown zunächst alles andere als eine ausgemachte Sache war, Zugang zu den Unternehmen zur Verfügung stehenden Fördertöpfen wie dem Härtefallfonds.
Ein neuer und moderner Leistungskatalog für alle Fächer
Die Bundeskurie niedergelassene Ärzte hat in den vergangenen Jahren einen modernen und den aktuellen medizinischen Anforderungen entsprechenden Leistungskatalog für alle medizinischen Fächer erarbeitet und im Mai 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt. Er soll als Grundlage für eine österreichweite Leistungsharmonisierung im kassenärztlichen Bereich dienen.
Nach oben orientiert: Die Honorarabschlüsse nach der „Kassenreform“
Wir konnten erreichen, dass ab 1. Jänner 2022 die jeweils ursprünglich höheren Kassenhonorare eines Fusionspartners jetzt für sämtliche Fusionspartner gelten. Es ist uns auch gelungen, vereinheitlichte und vereinfachte Abrechnungsmodalitäten durchzusetzen, und damit den bürokratischen Aufwand zurück zu stutzen.
„Teambasierte Primärversorgung“ in Zentren und Netzwerken
Ein langer und schwieriger Weg musste zurückgelegt werden, bis die Primärversorgungs-Einheiten (PVE) in Österreich konsensfähig wurden: Seit 2019 gibt es einen Gesamtvertrag zwischen der Ärztekammer und dem damaligen Hauptverband der Sozialversicherungsträger.
Lehrpraxis: Ein Ausbildungselement mit vielen Vorteilen
Es ist uns gelungen gesetzlich zu verankern, dass Allgemeinmediziner einen Teil ihrer Ausbildung in Form einer Lehrpraxis bei einem niedergelassenen Kassen-Allgemeinmediziner absolvieren können. Die Lehrpraxis wird heute so honoriert wie eine Anstellung in einem Krankenhaus. 90 Prozent der Honorare werden vom Bund, den Ländern und den Sozialversicherungen gefördert, 10 Prozent bezahlt der Allgemeinmediziner, dem natürlich die Entbindung des Lehrpraktikanten auch zahlreiche Vorteile bringt.
Ich werde mich dafür einsetzen, dass auch alle anderen Fächer entsprechend gefördert werden.
Digitalisierung mit Verantwortung und Augenmaß
Wir konnten zum Beispiel vertraglich absichern, dass im Bereich E-Medizin keine Innovationen mehr eingeführt werden, zu denen die Ärztevertretung nicht ihr ausdrückliches Einverständnis gegeben hat. Außerdem sollen nur noch elektronische Tools eingeführt werden, die zum Großteil von der öffentlichen Hand gefördert werden: das trifft auf die E-Medikation, den E-Impfplan und das E-Rezept zu – sie sind sinnvoll, unterstützend und praxistaugliche, bringen Ärzten und Patienten viele Vorteile und kommen gut an.
Das überfällige Ende der „Chefarztpflicht“
Das überholte, zeitraubende und bürokratische Arzneimittelbewilligungs-System (ABS) wurde mit Beginn der COVID-Pandemie ausgesetzt. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass dieses überflüssige Instrument nicht mehr zurückgekehrt.
Aus für Mystery Shopping
Wir konnten unseren Wunsch durchsetzen, dass Mystery Shopping von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) nicht mehr exekutiert wird. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass das auch so bleibt, denn aus dem Gesetz gestrichen wurde dieses skandalöse Bespitzelungs-Instrument für Arztpraxen noch immer nicht.
Endlich eine E-Card mit Foto
Mit der Ausgabe einer neuen Generation von E-Cards ab 2020 wird endlich eine langjährige Forderung der Ärztekammer erfüllt. Die Identitätsprüfung, die Ärzten vorgeschrieben ist, ist ein erheblicher Zeitfresser im Ordinations-Alltag. Zudem verspricht die neue E-Card-Generation auch ein deutliches Plus an Sicherheit. Das Foto sollte zumindest die gröbsten Fälle von Missbrauch verhindern können.
Darauf wollen wir aufbauen und diesen erfolgreichen Weg weiter gehen.
Herzliche Glückwünsche für 2022!