Die von Bundesminister Anschober aufs Tapet gebrachte Wirkstoffverschreibung bringt die Patientensicherheit in Gefahr. Sehr gerne stellen wir hier unsere Expertise zur Verfügung.
Rezeptierungen dürfen aus gutem Grund nur Ärztinnen und Ärzte leisten. Die Aut-idem-Regelung, die besagt, dass Apotheker ein anderes als das vom Arzt namentlich verordnete, aber wirkstoffgleiches Arzneimittel abgeben dürfen, bringt nämlich mehrere große Sicherheitsprobleme mit sich:
- Die Wirkstoffe von Original und Generikum mögen ident sein, aber es gibt durchaus wesentliche Unterschiede bei Füllstärke und Zusätzen.
- Die Einschätzung von möglichen Wechselwirkungen mit der Medikation der Patienten können Apotheker fachlich gar nicht leisten.
- Darüber hinaus könnten ältere Personen völlig unnötig verunsichert werden, wenn sie nicht ihre gewohnten Medikamente erhalten und womöglich ständig wechselnde Medikamente bekommen.
- Statt medizinischer Aspekte würden dann der Lagerstand des Apothekers beziehungsweise die Interessen der Pharmariesen, in deren Eigentum ein guter Teil der Apotheken stehen, entscheiden, welche Medikamente ein Patient erhält. Hier sehen wir als Experten die Sicherheit der Patienten in Gefahr.
Selbstverständlich wird die Ärztevertretung an Gesprächen teilnehmen und dort ihr offensichtlich dringend benötigtes Fachwissen einbringen, aber eines ist klar: Maßnahmen zu Lasten der Patientensicherheit wird die Ärzteschaft sicher nicht unterstützen.