ELGA muss neu konzipiert werden, damit nicht weiter mit sensiblen Patientendaten experimentiert wird. Man darf ein derart großes Projekt nicht beginnen, ohne es vorab ausreichend getestet zu haben. ÖÄK-Vizepräsidenten Harald Mayer, der Kurienobmann der angestellten Ärzte und ich sind hier völlig Meinung: Wir beide reagieren mit völligem Unverständnis auf eine jüngst getätigte Aussage von Volker Schörghofer, dem für ELGA zuständigen Generaldirektorstellvertreter im Hauptverband der Sozialversicherungsträger. Gegenüber der „Presse“ hatte dieser gemeint, dass die jüngsten Ausfälle nicht zu verhindern gewesen wären, weil es „Massentests“ benötige, um mögliche Schwierigkeiten zu erkennen. Zu den massiven Problemen sei es gekommen, weil viele Ärztinnen und Ärzte zeitgleich auf ELGA zugegriffen hätten.
Dass viele Ärztinnen und Ärzte gleichzeitig auf ELGA zugreifen ist jedoch keine völlig überraschender, unvorhersehbarer Einzelfall, sondern eine erwartbare Selbstverständlichkeit, auf die Herr Schörghofer vorbereitet sein sollte – ebenso wie ELGA. Ein derart großes Projekt wie ELGA muss schon technisch ausgereift sein, bevor es auf Ärzte und Patienten losgelassen wird.
Es ist genau das eingetroffen, wovor die Ärztekammer immer gewarnt habe, eELGA war von Anfang an nicht ausgereift, die Ausfälle verärgern Ärztinnen und Ärzte und Patientinnen und Patienten gleichermaßen und führen zu unnötigen Wartezeiten in den Praxen. Es kann nicht sein, dass mit sensiblen Patientendaten experimentiert wird.
ELGA muss neu konzipiert werden!