Die jüngsten Entscheidungen der Politik, externe Spezialisten und eine Taskforce auf die Probleme im ELGA-System anzusetzen, sind überfällig und begrüßenswert. Dem Ministerium ist zu dieser Entscheidung zu gratulieren. Es zeigt, dass sich die Verantwortlichen der bisherigen Probleme bewusst geworden sind und der Wille zur Verbesserung da ist.
Wir haben schon lange Zeit auf die unzumutbaren Missstände im Zusammenhang mit ELGA hingewiesen, ohne Unterstützung zu erhalten. Die Situation hatte in der Folge zuletzt unerträgliche Ausmaße angenommen. Angesichts der Dimension der Ausfälle und der erheblichen Störungen im Behandlungsprozess sollte man auch über Entschädigungen für Patienten und Ärzte nachdenken.
Darüber hinaus bleibt es natürlich bei der Forderung, dass vor der Ausrollung des e-Befundes erst die 47 definierten Punkte der Taskforce umgesetzt werden müssen. Beispielsweise ist hier die Patient Summary, die alle handlungs- und haftungsrelevanten Daten zusammenfasst, ein absolutes Muss für die Ärzteschaft.
Es stellt sich in diesen Zeiten der Fusionen auch mehr denn je die Frage, ob sich Österreich mit ELGA GmbH, SVC und ITSV wirklich gleich drei staatliche IT-Firmen leisten will, die an der Entwicklung von e-Projekten im Gesundheitswesen arbeiten. Die multiplen Strukturen verhindern offensichtlich die Fokussierung auf die Kernaufgaben, weshalb eine Bereinigung der Strukturen auf IT-Seite sinnvoll wäre.