Dem Thema „Gesundheit“ widmet die neue Regierung in ihrem Regierungsprogramm 2017-2022 fünf engbedruckte Seiten, und es ist erfreulich, dass sich darin auch viele Vorschläge und Forderungen der Ärztekammer wiederfinden. Im folgenden erste Überlegungen dazu: Dass gleich im ersten Absatz zu lesen ist, dass „allen Bürgern ein niederschwelliger Zugang zu bestmöglicher medizinischer Versorgung sichergestellt werden“ ist …
Jahr: 2017
Die nicht mehr ganz jungen unter uns erinnern sich vielleicht an eine Zeit, in der niedergelassene Ärztinnen und Ärzte – meistens waren es Ärzte – praktisch immer in Einzelordinationen gearbeitet haben. Meist gab es damals nur eine Mitarbeiterin in Gestalt der Sprechstundenhilfe, die in vielen Fällen die eigene Ehefrau war. Kassenverträge waren damals sehr attraktiv …
Forderung an das Koalitions-Verhandlungsteam: Finanzen, Stellenpläne und Honorarverhandlungen müssen Ländersache bleiben Die föderale Struktur des österreichischen Sozialversicherungssystems muss unbedingt erhalten bleiben. Das ist mein Appell an das derzeit tagende Verhandlungsteam der mutmaßlichen künftigen Koalitionsparteien. Österreich hat bekannter Maßen eine sehr uneinheitliche regionale und soziale Struktur, die von ländlichen Agrargebieten über Alpentäler bis hin zur Millionenstadt …
Unterschiedliche Versorgungsprioritäten erfordern dezentrale Entscheidungsstrukturen bei den Krankenkassen. Einer möglichen Zentralisierung der Sozialversicherungen auf Kosten regionaler Versorgungs-Bedürfnisse erteile ich eine klare Absage. Auch in der Gesundheitsversorgung gilt: Besonderheiten der Regionen und Bundesländer müssen im Vordergrund stehen und weiterhin berücksichtigt werden. Ein Krankenkassen-Monolith, der für ganz Österreich bestimmt, welche Leistungen die Kassen bezahlen und welche nicht, wäre …
Im folgenden Panel geht es um die Frage: „Gesundheit: Fass ohne Boden oder schrankenloser Markt? Können Sozialstaaten Gesundheitssysteme noch finanzieren?“ – Eine Frage, die nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung von Bedeutung ist und bleiben wird. Denn bekanntlich wächst unsere Gesellschaft, wir werden immer älter, und im Alter steigt der Bedarf an Behandlung und …
Falls Sie meinen „Kommentar der Anderen“ noch nicht im STANDARD gelesen haben sollten: Eine Replik auf Gerald Bachingers Vorschlag, aus dem Hauptverband eine „Unternehmenszentrale“ für die Krankenkassen zu machen Der Sprecher der Patientenanwälte, Gerald Bachinger, plädiert im STANDARD-Kommentar vom 30. September für einen „massiv gestärkten“ Hauptverband der Sozialversicherungsträger, der wie eine „echte Unternehmenszentrale“ agieren soll. …
Die letzten Tage waren für mich persönlich sehr herausfordernd. In Anbetracht einer politischen Situation, in der menschliche und soziale Themen kaum mehr zu positionieren sind, da entweder ökonomische oder ideologische Strömungen die Politik dominieren, ist es entscheidend, mit seinen Anliegen das mediale Interesse zu erwecken. Dass das oft nur mit einem gewissen Maß an Zuspitzung …
Ohne attraktivere Rahmenbedingungen der kassenärztlichen Tätigkeit ist der steigende medizinische Versorgungsbedarf einer immer größer und älter werdenden Bevölkerung nicht zu bewältigen. Zu lange Wartezeiten, wenig Zeit für Patientengespräche und bürokratische Hürden: Die heute, Montag, präsentierte Wien-weite Kampagne „Kranke Zukunft? Nicht mit uns Ärzten!“ macht deutlich, wie die Folgen einer „kranken Kasse“ aussehen können, und zeigt …
Dass der Arztberuf ein Freier Beruf ist, ist ein hohes Gut. Ich kämpfe persönlich und politisch dafür, dass das auch weiterhin so bleibt. Ich bin überzeugt davon, dass der Erhalt der ärztlichen Freiberuflichkeit in den kommenden Jahren, trotz allen sonstigen Herausforderungen für Ärztinnen und Ärzte und ihre Vertretung, ein bestimmendes Thema sein wird. Denn die …
„Ohne Ärzte geht’s nicht“: Das ist das Motto der neuen Kampagne der Österreichischen Ärztekammer. Der gesundheitspolitische Hintergrund: Es ist erfreulich, dass sich viele politische Parteien im Rahmen des Wahlkampfes ganz besonders zum Hausarzt bzw. zu einer Stärkung des niedergelassenen Ärztebereichs bekennen. Bei allem gebührenden Respekt, aber das hat einen hohen Wiederkennungswert: In den vergangenen Jahrzehnten …